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Klinik St. Josef

Fünfter Drehtag: Klinik St. Josef in St. Vith

Die Klinik St. Vith! Mein nächster Stopp für „Stadt, Land, Job“! Ob Krankenpfleger, Hebamme oder OP-Arzt. – das waren schon immer Berufe, vor denen ich wirklich großen Respekt habe. Zum einen aufgrund der enormen Verantwortung, zum anderen, weil ich mir vorstellen kann, dass es eine Herausforderung ist, die täglichen Erlebnisse nach Feierabend nicht mit nach Hause zu nehmen. Daher war ich vor meinem Besuch in der Klinik St. Vith besonders aufgeregt! Auch wollte ich erfahren, welche Berufe es neben den typischen Pflegeberufen noch so gibt.

Von der Krankenpflege zur IT

Maurice hat beispielsweise eine Ausbildung zum Informatiker in der Klinik gemacht. Er ist verantwortlich für das einwandfreie Funktionieren von rund 400 PCs und 80 Servern. Die sind essentiell für den reibungslosen Ablauf von Terminen, OPs usw. Nach der Ausbildung wurde er vom Krankenhaus übernommen und macht dort jetzt sozusagen „IT-Karriere“  – das hätte auch er vorher nicht erwartet.

Nachdem ich mich umgezogen habe und nun auch visuell besser ins Krankenhaus-Milieu passe, wird’s dann richtig aufregend: Ich darf die Intensivstation besuchen. Marianka führt mich rum, erklärt mir die Abläufe, zeigt mir die medizinischen Geräte und verrät mir auch, dass sie versucht abzuschalten, sobald sie das Krankenhaus verlässt. Die erlebten Ereignisse versucht sie nicht mit nach Hause zu nehmen, sondern innerhalb der Schichten im Team zu besprechen und zu verarbeiten. Ein gut funktionierendes Arbeitsklima und Kollegen denen man sich anvertrauen kann – das hilft enorm dabei, den manchmal harten Arbeitsalltag zu erleichtern, sagt sie mir.

Adrenalin pur

Aber, … entgegen meiner Erwartungen war die Intensivstation dann doch nicht die größte Aufregung, denn im Anschluss geht’s in den OP – in den richtigen! Ich kann bei einer Miniskus- und einer Gallen-OP ein bisschen über die Schultern der Ärzte und OP-Assistenten schauen. Natürlich alles im Rahmen des „Möglichen“ und Vertretbaren! Mit Blick auf die Bildschirme, den OP-Stuhl, die OP-Geräte wird mir zugegebenermaßen dann doch etwas mulmig. Man muss wirklich für diesen Job geboren sein! Die OP-Krankenpflegerin erzählt mir, dass das Assistieren bei Operationen immer schon ihr Traumjob war und sie sich keinen schöneren Beruf vorstellen kann. Dabei favorisiert sie vor allem besonders komplexe OPs, da diese sie täglich herausfordern.

Im Anschluss spreche ich dann noch mit Dajana. Sie ist Gewerkschaftlerin und somit in gewisser Weise das Sprachrohr der Belegschaft. Sie klärt mich auch über Vorzüge und Nachteile der verschiedenen Jobs in einem Krankenhaus auf. Ihr ist daran gelegen, das Arbeitsklima stetig zu verbessern und sich für ihre Kollegen einzusetzen. Rückmeldungen aller Art finden bei ihr deshalb immer ein offenes Ohr.

Zum Abschluss habe ich dann noch die Gelegenheit, Klinik-Direktorin Ingrid Mertes kennenzulernen. Sie erzählt mir, dass der Fachkräftemangel für das Krankenhaus die größte Herausforderung sei –  und das wirklich in allen Bereichen. Von der Pflege über die Buchhaltung, Sterilisation, Informatik sowie Logistik, es werden händeringend neue Fachkräfte gesucht.

Checkliste Klinik St. Josef in St. Vith

  • Stärken: Vielfalt der Stellenprofile, Aufstiegschancen, Weiterbildungsmöglichkeiten
  • Interessant für: Pflegepersonal, Logistiker, Informatiker
  • Highlight: Definitiv der Team-Zusammenhalt. Bei den Stationen, die ich besucht habe, war spürbar, dass der Umgang untereinander freundschaftlich und familiär ist, es wird gegenseitig füreinander eingestanden und man ist sich eine Stütze bei Erlebnissen, die nicht leicht zu verarbeiten sind. Bei den Gesprächen mit den verschiedenen Mitarbeitern aus den unterschiedlichen Berufszweigen hatte ich immer das Gefühl, dass das Arbeiten im Krankenhaus für sie vielmehr eine Berufung ist, als nur ein Beruf.
Fotogalerie Klinik St. Josef